Wald und Holz in der Schweiz
Wälder bedecken rund ein Drittel der Schweiz. Sie sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere, liefern Holz, schützen vor Naturgefahren, sind ein beliebter Erholungsraum und erbringen viele weitere Leistungen. Holz ist ein klimaneutrales und innovatives Baumaterial mit hervorragenden Eigenschaften sowie ein erneuerbarer Energieträger.
» Wald und Holz in der Schweiz: Faltblatt. Ausgabe 2015 (PDF)
Holz ist Energie
Einheimisch
Fast die Hälfte des schweizerischen Holzverbrauchs dient der Energieproduktion. Holz ist somit hierzulande nach Wasserkraft die zweitwichtigste erneuerbare Energiequelle und deckt gut 10 Prozent der Nachfrage nach Heizwärme.
Ökologisch
Die mit Schweizer Holz erzeugte Energie entspricht jährlich 1,1 Milliarden Liter Heizöl. Wenn Holz verbrennt, entweicht nur so viel CO2 in die Atmosphäre, wie die Bäume zuvor gespeichert haben. Holz ist daher klimaneutral und verbessert die CO2-Bilanz der Schweiz.
Modern
Die meisten Feuerungsanlagen der Schweiz sind Einzelraumheizungen. In den letzten Jahren haben grössere, automatische Heizungen und Wärmeverbünde zugenommen. Diese Anlagen produzieren neben Wärme immer öfter auch Strom und sind dank guten Filtern umweltfreundlicher. Im privaten Kamin hilft richtiges Anfeuern, die Luftbelastung gering zu halten (siehe www.holzenergie.ch/anfeuern).
Vom Wald geschützt
Naturgefahren
Schutzwälder bewahren Menschen, Bauten und Verkehrslinien vor Hangrutschen, Lawinen oder Steinschlägen und verhindern Erosion. Viele Wälder reduzieren die Gefahr, dass Holz und Schutt in Bäche gelangen, und verringern so Überschwemmungen und Murgänge.
Schutzwaldpflege
Ohne Pflege verschlechtert sich die Wirkung der Wälder gegenüber Naturgefahren: Sie überaltern, werden zu dicht und entwickeln eine ungünstige Struktur. Forstliche Eingriffe wirken dem entgegen, fördern das Aufkommen standortgerechter Baumarten und helfen jungen Bäumen, sich zu entfalten.
Trinkwasser
Rund 80 Prozent des Trinkwassers werden in der Schweiz aus Grundwasser gewonnen. Für dessen Speisung ist das Sickerwasser aus Waldböden besonders wichtig: Es ist meistens von hervorragender Qualität und deckt etwa 40 Prozent des Bedarfs.
Wald erleben
Der Schweizer Wald ist nah. Jeder und jede Zweite erreicht ihn in weniger als zehn Minuten. Seine erholsame Wirkung wird geschätzt und intensiv genutzt.
Am häufigsten besuchen die Menschen den Wald zum Spazieren, Sporttreiben oder einfach um zu verweilen. Schulen und Kindergärten finden im Wald ein «grosses Klassenzimmer» mit hohem Erlebniswert.
Der Wald und ich
Ein Wald für alle
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern darf der Schweizer Wald frei betreten werden – ein Angebot, das vier von fünf Einwohnerinnen und Einwohner regelmässig nutzen.
In vielfältigem Besitz
Fast eine viertel Million Schweizerinnen und Schweizer nennt ein Stück Wald ihr Eigentum. Der grösste Teil des Waldes gehört jedoch der öffentlichen Hand.
Einfache Regeln
Im Wald sind verschiedenste Aktivitäten möglich. Damit menschliche Nutzer und tierische Bewohner gut miteinander auskommen, müssen aber auch hier ein paar Regeln eingehalten werden:
– Absperrungen bei Holzschlag unbedingt respektieren;
– beim Schneesport, Mountainbiking und Reiten im Wald auf bezeichneten Routen und Wegen bleiben;
– Hunde unter Kontrolle halten und zum Schutz der Wildtiere nicht herumstreunen lassen;
– Waldbrandwarnungen beachten und keine Waldbesuche bei Sturmwarnung;
– keine Abfälle im Wald zurücklassen.
Waldeigentum in der Schweiz. Knapp zwei Drittel des Waldes gehören 2800 verschiedenen öffentlichen Eigentümern (Bund, Kantone, politische Gemeinden, Bürgergemeinden und Korporationen), der Rest gehört über 244 000 Privaten.